13. Januar 2018

Verhandlungen mit einzelnen Hochschulen – was soll das?

Das Ziel unserer Kampagne ist klar: Wir brauchen einen neuen Tarifvertrag für die studentischen Beschäftigten in Berlin- für ALLE studentischen Beschäftigten!

So einen Tarifvertrag bei einem Arbeitgeber durchzusetzen ist schon alles andere als einfach. Der Schwierigkeitsgrad erhöht sich aber drastisch, wenn man es mit einem knappen Dutzend Arbeitgebern zu tun hat, die sich erstmal untereinander einigen müssen, bevor sie sich mit uns einigen können. Genau in der Situation steckten wir in den Verhandlungen mit den Berliner Hochschulen zum TVStud. Alles dauerte eine Ewigkeit und dabei schlug gnadenlos das Prinzip des kleinsten gemeinsamen Nenners zu, was ihr an den Arbeitgeberangeboten ablesen könnt. Gleichzeitig können sich die Hochschulen wunderbar hinter angeblichen oder tatsächlichen Bedenken der jeweils anderen verstecken („Wir würden ja, aber XYZ will nicht.“).

Das Ergebnis kennt ihr: Die Verhandlungen sind gescheitert!

Jetzt muss zusätzlicher Druck her. Das wichtigste Instrument dafür ist natürlich der Streik. Sind wir laut und stark genug, dann müssen sich die Hochschulen bewegen und das kann schon für sich genommen einen gemeinsamen Tarifvertrag erzwingen. Aber es gibt noch weitere Möglichkeiten. Wenn man nicht mit allen zu einem Ergebnis kommt, dann schaut man eben, ob man mit einzelnen etwas erreicht, das der Rest nur noch kopieren muss.

Konkret heißt das: Wenn man einen einheitlichen Tarifvertrag für alle will, kann es sinnvoll sein, zunächst mal einen „Pilotabschluss“ mit denen zu machen, die – aus welchen Gründen auch immer – einigungsbereiter sind. Auch dadurch entsteht Druck, denn die Hochschulen sind nicht nur untereinander in Konkurrenz (um Beschäftigte, um Mittel, um Prestige), sie bewegen sich auch im politischen Raum. Sobald ein erfolgreiches Modell für einen Tarifvertrag existiert, müssen die anderen erklären, warum es bei ihnen nicht die gleiche Lösung geben sollte. Schließlich bekommen sie im Prinzip das gleiche Geld vom Berliner Senat.

Wir werden alle Wege nutzen, um größtmöglichen Druck aufzubauen. Wir streiken, machen Aktionen, organisieren Solidarität und wir werden möglicherweise auch Verhandlungen mit einzelnen Hochschulen aufnehmen. Ihr habt vielleicht schon Gerüchte gehört, aber es ist noch nichts spruchreif. Wir informieren euch, sobald sich was tut. Falls es dazu kommt, dann seht es als das, was es ist: Ein zusätzlicher Weg, um zum gleichen Ziel zu kommen – unserem neuen Tarifvertrag!