TU Berlin: MINT-Gipfel als Gesprächsgelegenheit mit dem Präsidenten genutzt

Am 1. Juni 2017 haben über 100 studentische Beschäftigte vor dem Hauptgebäude der Technischen Universität Berlin und auf dem 5. Nationalen MINT-Gipfel demonstriert, um ihren Tarifforderungen Nachdruck zu verleihen.

Als auf dem MINT-Gipfel im Audimax TU-Präsident Prof. Thomsen seine Begrüßungsrede eröffnen wollte, kaperten studentische Beschäftigte kurzerhand die Bühne und entrollten Transparente. Sie forderten ein, dass ihr Lohnniveau von 2001 wiederhergestellt wird, was eine Lohnerhöhung von aktuell 10,98 Euro auf 14,00 Euro pro Stunde plus Weihnachtsgeld bedeuten würde.

Im Anschluss führten die Beschäftigten eine Debatte mit Herr Thomson, in welcher er seine Solidarität zum Ausdruck brachte. Er gestand ein, dass die MINT-Lehre an der TU ohne studentische Beschäftigte zusammenbrechen würde. Die Knausrigkeit der Arbeitgeber*innen-Seite bei den Tarifverhandlungen liege nicht an der TU, sondern vielmehr an den anderen Hochschulen. Die studentischen Beschäftigten sollten ihre Forderungen zur Not auch mit Streiks durchsetzen. Er versprach, der TU-Verhandlungsführerin Frau Niemann-Wieland den Auftrag zu geben, auf die anderen Hochschulen einzuwirken, um bei der nächsten Verhandlungsrunde ein angemessenes Angebot vorlegen zu können.

Sollten die Verhandlungen scheitern, deutete Herr Thomson an, TU-intern einen höheren Stundenlohn zu zahlen. Konkrete Zahlen wollte er nicht nennen. Doch wie auch er hoffen die studentischen Beschäftigten auf eine einheitliche Regelung.

Nach der Debatte zogen die studentischen Beschäftigten zur Personalabteilung um Frau Niemann-Wieland über die frohe Botschaft in Kenntnis zu setzen. Als Frau Niemann-Wieland die Verhandlungen als „Spiel“ bezeichnete, wiesen die Studierenden darauf hin, dass es hier um ihre Lebensgrundlage ginge. Im Anschluss demonstrierten die studentischen Beschäftigten über den Campus und informierten die Kommiliton*innen in der Mensa über den aktuellen Arbeitskampf.

Die studentischen Beschäftigten konnten heute eine breite Öffentlichkeit erreichen, ihre Bedeutung für eine gute Lehre und Forschung unterstreichen und Herr Thomsen und Frau Niemann-Wieland in die Verantwortung nehmen. Die studentischen Beschäftigten verdeutlichten, dass sie weiterkämpfen werden und sich nicht von lächerlichen Angeboten abspeisen lassen. Es bleibt zu hoffen, dass die Hochschulleitung ihr Versprechen einhält. Andernfalls werden die studentischen Beschäftigten wiederkommen.

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